Ausbildung

Ausbildungsqualität gesichert und Lehre sowie Curricula weiterentwickelt
Die PH Zug hielt im Berichtsjahr eine hohe Ausbildungsqualität aufrecht und trieb wichtige Weiterentwicklungen in der Lehre und den Curricula voran. Treiber dieser Entwicklungen waren sowohl interne Initiativen als auch gesellschaftliche und technologische Veränderungen.

Die jüngsten Entwicklungen bei KI-Sprachmodellen haben auch den Studienbetrieb verändert und viele Fragen zur Nutzung und den Grenzen dieser Technologien aufgeworfen. Um ein besseres Verständnis zu fördern, organisierte eine Arbeitsgruppe der PH Zug im Januar 2024 den Winter-Arbeitstag «Künstliche Intelligenz an der Hochschule» für Mitarbeitende. In Workshops sammelten die Teilnehmenden praktische Erfahrungen mit KI-Tools. Fachreferate von Thomas Zurfluh (PH Zug) und Anika Limburg (Hochschule RheinMain) beleuchteten Funktionsweise, Datenschutzaspekte und den Einsatz im wissenschaftlichen Schreiben. Die Reflexion führte zur Erarbeitung einer KI-Richtlinie und einer Arbeitsgruppe, die sich mit den Auswirkungen auf das wissenschaftliche Arbeiten und die Bachelorarbeit befasst.

Studierende unterrichten in bezahlter Anstellung

Wegen des Mangels an ausgebildeten Lehrkräften in vielen Kantonen ist die PH Zug zunehmend mit Studierenden konfrontiert, die bereits früh teilzeitlich als Lehrpersonen angestellt sind. Damit stellt sich die Frage, was dies für das Studium bedeutet und in der Folge, welche Möglichkeiten können geschaffen werden, um diese Ausgangslage mit Blick auf die Ausbildungsziele wie auch im Interesse der Studierenden und Schulen zu nutzen. Die Fachbereichsleitung Berufspraktische Studien leistete deshalb eine intensive Abklärungs- und Konzeptarbeit zu «Praktika in Anstellung». Nach ersten Pilot-Versuchen im laufenden Studienjahr soll Studierenden mit Eintritt im Herbst 2024 ab dem zweiten Studienjahr ermöglicht werden, ihre Praktika im Rahmen ihrer Teilzeitanstellung zu absolvieren. Dabei liegt eine besondere Herausforderung darin, dass auch diese Studierenden in ihren Praxistätigkeiten intensiv begleitet werden. Der Fokus richtet sich auf die spezifischen Erfahrungen aus der Praxis, welche die Studierenden für ihre Kompetenzentwicklung nutzen können.

Immer mehr Studierende unterrichten bereits während ihres Studiums in bezahlter Anstellung.

Curricula wurden weiterentwickelt

Im Rahmen eines Klausurtages der Studiengangsleitung wurden nach der Sommerpause die kurz- und mittelfristig angelegten Optimierungsschritte der Bachelorstudiengänge Kindergarten/Unterstufe und Primarstufe erarbeitet. Zu den Verbesserungen gehört neben den KI-Richtlinien vor allem die Entlastung des vierten Semesters. Dieses ist im Studienplan sehr voll und führt am Ende durch viele Prüfungen, Praktikumswochen und die Bachelorprüfungen zu einer hohen Arbeitsbelastung. Weiter sollen auch erste Grundlagen erarbeitet werden für eine künftige Neukonzipierung des Referenzsystems der Studiengänge, die die Professionsstandards ablösen werden.

Als Ergebnis der bisherigen Entwicklungsarbeit im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wurde mit den neuen Bachelorstudierenden erstmals ein Einführungstag zu BNE durchgeführt. Dieser wurde von der Kern-Arbeitsgruppe BNE konzipiert und soll eine inhaltliche Grundlage schaffen, auf die im weiteren Studienverlauf in den einzelnen Fächern Bezug genommen werden kann. Die erweiterte Arbeitsgruppe BNE, bestehend aus einer Vertretung der verschiedenen Fächer, nahm an der BNE-Tagung teil, die vom Netzwerk BNE der Kammer PH von swissuniversities organisiert wurde. Ziel war es, sich vertieft mit fachspezifischen Aspekten von BNE auseinanderzusetzen.

Master Sonderpädagogik: Zweiter Jahrgang ist gestartet

Im Masterstudiengang Sonderpädagogik, der sich noch im Aufbau befindet, konnte im Herbst 2024 der zweite Eintrittsjahrgang aufgenommen werden. Mit dem Eintritt des ersten Jahrgangs in das zweite Studienjahr wurden zugleich neue Module umgesetzt. Gleichzeitig wurde intensiv an der Konzeption der berufspraktischen Module sowie an den Vorgaben für die Masterarbeiten – zentrale Elemente des dritten Studienjahrs – gearbeitet. Ein besonderer Fokus lag auf der Gewinnung von geeigneten Praxismentorinnen und -mentoren, die die Masterstudierenden in ihren Praxiserfahrungen begleiten werden. Für den Masterstudiengang fand zudem der zweitägige Besuch der EDK-Anerkennungskommission statt. Der Schlussbericht steht noch aus.

Total Studierende (Stand Mitte Oktober 2024)

Studierendenstatistik (Stand Mitte Oktober 2024)

Arbeit in der neuen Leitungsstruktur aufgenommen

Im Jahr 2023 wurden im Rahmen des Projekts «Governance und Organisation Ausbildung 2023» (GOA 23) neu strukturierte Leitungspositionen konzipiert und besetzt. Im Berichtsjahr wurde nun die Arbeit in den neuen Rollen aufgenommen. Zwar konnten aufgrund übergeordneter prioritärer Projekte der PH Zug die Arbeiten an Bereichsstatut, Funktionsbeschrieben und Funktionsdiagrammen noch nicht abgeschlossen werden, sodass auch gewisse Abgrenzungsfragen bei der Zuteilung von Aufgaben und Kompetenzen offenblieben. Trotzdem stiegen die Kolleginnen und Kollegen tatkräftig in ihre neuen Aufgaben ein. Als Unterstützung bot die PH Zug für die mittlere Führungsebene eine interne Führungsweiterbildung an, die durch das Institut für Angewandte Psychologie (IAP) der ZHAW durchgeführt wurde.